nach dem gleichnamigen Drehbuch von Herbert Achternbusch
RESIDENZTHEATER MÜNCHEN
Spielzeit 2020/2021
Regie Elsa-Sophie Jach
Bühne Marlene Lockemann
Kostüme Johanna Stenzel
Musik Max Kühn
Dramaturgie Stefanie Hackl
Schauspiel Pia Händler | Nicola Kirsch | Evelyne Gogolz | Moritz von Treuenfels | Noah Saavedra | Thomas Reisinger Michel Goldberg
«Wird die Zukunft im Untergang der Fabriken ebenso eine Notwendigkeit erkennen, wie uns die Burgen ein Zeichen notwendiger Wandlung sind?»
Das Steigen der Meere, das Sterben der Wälder und sogar die beiden Weltkriege soll der Waldprophet Mühlhiasl, der angeblich im 16. Jahrhundert in der Gegend von Straubing gelebt hat und als bayerischer Nostradamus in die Sagenwelt des Bayerischen Waldes eingegangen ist, vorhergesagt haben. Der Dramatiker, Autorenfilmer und Poet Herbert Achternbusch bedient sich dieser Legende, um von einer Gesellschaft zu erzählen, der zur Wahrung ihres Wohlstands jedes Mittel recht ist: Denn vom Ruhm des teuren Rubinglases der ortsansässigen Manufaktur lebt das ganze Dorf – nur, dass der soeben verstorbene Glasmeister die geheime Rezeptur mit ins Grab genommen hat. Der eilends zur Abhilfe einbestellte Kuhhirte Hias bestätigt die ihm zugeschriebenen hellseherischen Fähigkeiten, indem er zur Stelle ist, bevor überhaupt nach ihm gerufen wurde. Angetrieben von seinen düsteren Prophezeiungen einerseits und vom tyrannischen Glashüttenherrn Goldfinger andererseits, gerät das ganze Dorf in Aufruhr und ist bald bereit, dem Reichtum den Seelenfrieden zu opfern.